Panhuber, David: Discovery Services in Österreich. Mit Suchmaschinentechnologie zum Bibliothekskatalog der nächsten Generation

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Discovery Services an Universitätsbibliotheken in Österreich. Zu Beginn werden die Merkmale von Discovery Systemen herausgestrichen und deren Vorzüge mit denen von Internetsuchmaschinen und klassischen Bibliotheks-OPACs verglichen.

Des Weiteren werden die Erwartungshaltungen von BibliothekarInnen an jene Systeme eruiert und erste Erfahrungswerte veranschaulicht. Es wird untersucht, nach welchen Kriterien das jeweilige Lizenzprodukt ausgewählt wurde und welche Effekte sich nach der Einführung des Discovery Services einstellten. Während die Zahl der BibliotheksbesucherInnen, der Bedarf an NutzerInnenschulungen sowie die Entlehnung gedruckter Medien stets konstant geblieben sind, hat vor allem die Nutzung elektronischer Medien durch die Einführung von Discovery Services merklich zugenommen.

Auf Basis einer qualitativen NutzerInnen-Studie, bei der zehn Sudierende zweier Institutionen je drei Suchaufgaben mittels Discovery Systemen lösen sollten, wurde eine Liste von Kriterien erstellt, die ein ideales Discovery Service erfüllen sollte, um die Literatursuche von LeserInnen optimal zu unterstützen. Wichtig ist in diesem Bereich vor allem die schlüssige Gliederung der auf Normdaten gestützten Suchfacetten. Der optimale Einsatz jener Facetten setzt eine solide inhaltliche Bestandserschließung voraus. Jegliche Art von Pop-Up-Fenstern ist zu vermeiden und die Anzahl der benötigten Klicks, um an ein bestimmtes Exemplar am gewünschten Standort zu gelangen, sind zu reduzieren. Der Einsatz hinterlegter Thesauri wird nahe gelegt, um die durch Schreibfehler, durch die Verwendung mehrerer üblicher Schreibweisen und durch Deklinationen entstehende Probleme zu umgehen. Außerdem wird zum Zwecke der Suchoptimierung die Aufzeichnung der durch Suchanfragen erhobenen Daten empfohlen.

Zusammenfassend sollte ein Discovery Service möglichst selbsterklärend zu bedienen sein. Jegliche Hilfestellung sollte so knapp wie möglich ausfallen, da sie ansonsten nicht beachtet wird. Sämtliche Fehlerquellen während des Recherchevorganges sollten nach Möglichkeit vom System selbst kompensiert werden. Überall wo dies nicht möglich ist, sollten NutzerInnenschulungen den LeserInnen dabei helfen, das System kennen zu lernen, um es entsprechend anwenden zu können.

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