Mayr, Michaela: Crowdsourcing für Bibliotheken - Best Practices und Handlungsempfehlungen

Gedächtnisinstitutionen wie Bibliotheken sind verantwortlich für die Sammlung, Bewahrung, Erschließung und Zugänglichmachung des kulturellen Erbes. Nach einer Phase langjähriger und umfangreicher Digitalisierungsprojekte sollen neben der reinen Betrachtungsmöglichkeit digitaler Objekte neue partizipative Zugänge zu Beständen geschaffen werden. Die Entwicklung des Webs vom Publikations- zum Interaktionsmedium (auch bekannt als Web 2.0) gab Mitte der 2000er Jahre den Impuls für die Entstehung von Crowdsourcing-Projekten. Dabei werden Aufgaben - meist als Online-Aktivität - an eine Gruppe von Individuen („crowd") ausgelagert („sourcing"). Das Potential für Bibliotheken ist groß: Man kann BenutzerInnen stärker einbinden und sich das Wissen der Masse zu Nutze machen.

Das Engagement in derartigen Projekten betrifft die strategische Ausrichtung der Bibliothek und bedeutet für viele Institutionen einen Kulturwandel. Vor Beginn des Engagements müssen Chancen und Risiken sorgfältig abgewogen werden, dann gilt es, zahlreiche Entscheidungen zur Ausgestaltung zu treffen. Überlegt werden muss dabei, welche Art von Crowdsourcing genutzt werden soll, wie der Crowdsourcing-Prozess gestaltet werden kann, welche Plattformen geeignet sind und wie wichtige Erfolgsfaktoren wie Motivation und Qualität bei eigenen Crowdsourcing-Projekten berücksichtigt werden können. Ein großer Teil dieser Arbeit widmet sich der Analyse von Best Practice-Beispielen und ihren Elementen. Ausgewählt wurden Initiativen aus dem GLAM-Sektor (galleries, libraries, archives, museums) und aus dem Bereich Citizen Science, denen eine wissenschaftliche Zielsetzung zugrunde liegt. Daraus abgeleitet werden Lessons Learned und Handlungsempfehlungen. Weiters bietet die Arbeit praktische und theoretische Hinweise zum Projektmanagement eines Crowdsourcing-Projekts in Bibliotheken.

Bestand: https://permalink.obvsg.at/AC15092762