Zach, Lukas: Auswirkungen der Einführung von Open Access Transition-Verträgen auf das Publikati-onsverhalten an der MedUni Wien im Zeitraum 2015-2019.

In der vorliegenden Master These wurden die Auswirkungen der 2016 an der Medizinischen Universität Wien in Kraft getretenen transformativen Open Access Publikationsverträge auf das Publikationsverhalten der Forscherinnen und Forscher analysiert. Die bibliographischen Auswertungen wurden anhand von Daten aus der wissenschaftlichen Literaturdatenbank Web of Science Core Collection sowie dem Literatur-Analysetool InCites durchgeführt und beinhalten sämtliche an der MedUni Wien publizierten Forschungsarbeiten im Zeitraum 2015-2019. Die bibliometrische Auswertung des Datensamples gliedert sich in vier Teile: Publikationsanalyse, Visibility, Impact und Usage.

Der Output von Open Access Publikationen stieg im Zeitraum 2015-2019 um rund 16,2%, während der Anteil an Closed Access Publikationen um 12,4% zurückging. Den stärksten Zuwachs verzeichnet die OA-Kategorie Other Gold (Hybrid), die sich mit 202,2% Zuwachs verdreifacht hat. Die Publikationen verfügen insgesamt über eine hohe Sichtbarkeit: rund 60% sämtlicher Veröffentlichungen wurden in Q1-Journals getätigt und auch innerhalb des ersten Quartils verzeichnen OA-Publikationen ein deutliches Wachstum. Die OA-Kategorie Other Gold (Hybrid) zeigt hier den stärksten Zuwachs mit 110,8%. Der Impact liegt insgesamt deutlich über den erwarteten Werten. Die OA-Kategorie Other Gold (Hybrid) liegt mit einem durchschnittlichen „Category Normalized Citation Impact" (CNCI) von 2,1 sowie einem durchschnittlichen Anteil von rund 24% an Top 10% meistzitierten Publikationen laut „Percentile in Subject Area" (PiSA) deutlich an erster Stelle und in beiden Kategorien bei ca. dem Doppelten der zu erwartenden Werte. Ähnlich verhält es sich mit der Usage. Insgesamt zeigen OA-Publikationen mit durchschnittlich 7,39 Zugriffe auf dem Volltext eine leicht höhere Usage als Closed Access mit durchschnittlich 6,62. Die höchste Usage erzielt die OA-Kategorie Other Gold (Hybrid), die mit einem Mittelwert von 8,42 deutlich an erster Stelle liegt. Über die gesamte Datenauswertung haben sich keine nennenswerten Unterschiede bei den Werten zwischen ausschließlich Artikeln und allen zusammengefassten Dokumententypen gezeigt.

Insgesamt betrachtet scheinen die Open Access Publikationsverträge auf sehr positive Resonanz bei den Forschenden zu stoßen und dieses Angebot wird rege genutzt. Vor allem die OA-Kategorie Other Gold - die jene hybriden Journals aus den Publikationsverträgen beinhaltet - verzeichnet einen deutlichen Zuwachs. Die starke Zunahme der Publikationstätigkeit spiegelt sich auch beim Impact und der Usage wieder, wo die Kategorie Other Gold (Hybrid) jeweils an erster Stelle liegt.

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