Brumen, Patrizia: E-Books in Kunstbibliotheken. Ein Wunsch geht in Erfüllung?

E-Books spielen im Bereich der Kunstbibliotheken bisher eine eher marginale Rolle. Den Sammlungsbestand dominieren derzeit gedruckte Bücher. Die sich technologisch verändernde Medienlandschaft - einerseits durch zunehmende Digitalisierungsprojekte und andererseits durch das wachsende Angebot an digitalen Formaten - zeigt nun auch Auswirkungen auf den kunstwissenschaftlichen Bereich.

Ausgehend von einem theoretischen Teil, der sich mit den besonderen technischen Merkmalen von E-Books beschäftigt, zielt die vorliegende Arbeit darauf ab, die Hintergründe der im Vergleich zu anderen wissenschaftlichen Disziplinen verzögerten Medienerweiterung näher zu beleuchten. In den Geisteswissenschaften hat die Monographie, die für die Darstellung komplexer Zusammenhänge in langen Texten ein zentrales Medium ist, einen hohen Stellenwert. Für diese hat sich die gedruckte Ausgabe als vorrangig gegenüber der digitalen erwiesen. Die Stärken der E-Books liegen in anderen Bereichen wie der einfachen, sofortigen, wenn möglich kostenlosen Bereitstellung. Im Fokus liegt die Untersuchung des elektronischen Ausstellungskatalogs, der sich in unterschiedlichen digitalen Erscheinungsformen manifestiert und in den letzten Jahren wachsende Aufmerksamkeit erfährt. Methodisch wurden dazu exemplarische Interviews mit ausgewählten Experten aus dem Bereich der Kunstmuseen und -institutionen geführt, die bereits E-Books produziert haben.

Das zunehmende elektronische Kunstbuchangebot wird sich in Zukunft verstärkt auf die Arbeit der Kunstbibliotheken auswirken, die nun gefordert sind, sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Im Kunstbuchbereich wird sich erst zeigen, ob sich das E-Book als neues, komplementäres Medium oder sogar als Konkurrenz zu den Druckwerken etablieren kann oder nur eine Randerscheinung bleiben wird.

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