Andergassen, Stefanie Astrid: Das Publikationsverhalten der Rechtswissenschaften am Beispiel der Wirtschaftsuniversität Wien

In der vorliegenden Master Thesis werden die Besonderheiten des Publikationsverhaltens der Rechtswissenschaften erörtert und anhand einer Analyse der Publikationsdaten der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien belegt. Diese Besonderheiten des rechtswissenschaftlichen Publizierens werden in den aktuellen Untersuchungen zum Publikationsverhalten vernachlässigt oder mit denen der Sozial- und Geisteswissenschaften generalisiert dargestellt.

Zunächst soll eine Definition für den Begriff Publikationsverhalten gefunden werden. Einhergehend mit der Definition ist die Festlegung von Kriterien, welche das Publikationsverhalten kennzeichnen. Dazu zählen Kriterien wie Publikationsform, Publikationsort, Autorenschaft oder auch Publikationssprache und markieren damit welche,wie, für wen und wo Inhalte veröffentlicht werden. Im weiteren Verlauf der Master Thesis werden diese anfänglich festgelegten Publikationskriterien herangezogen um die Besonderheiten des Publikationsverhaltens der Rechtswissenschaften darzulegen. Die methodische Vorgehensweise besteht primär aus einer umfassenden Darstellung der bereits publizierten Literatur zum Thema Publikationsverhalten in den Rechtswissenschaften und einer detaillierten Analyse der Publikationsdaten der WU Wien aus dem Jahr 2015. Die Auswertung der Publikationsdaten zeigt unter anderem eine Dominanz von Publikationen in der Landessprache Deutsch, überproportional viele Einzelautorenschaften und im Kontrast zu den Fächern Science, Technology and Medicine (STM) vermehrt Veröffentlichungen von monographischen Publikationsformen.

Es wird schlussfolgernd dargestellt, dass aufgrund dieser speziellen rechtswissenschaftlichen Publikationsverhaltensweisen gängige bibliometrische Analysen ungeeignet sind. Denn Analysen basierend auf den Zitationsdatenbanken des Web of Science sind auf das Publikationsverhalten der STM-Fächer zugeschnitten und können deshalb zu Fehlern und Verzerrungen bei der rechtswissenschaftlichen Leistungsevaluation führen.

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