Mair am Tinkhof, Doris: Bibliotheken in der Literatur. Bibliothekspraktische Aspekte anhand von drei ausgewählten Beispielen (de Bruyn, Hürlimann, Gerhard Roth)

Die vorliegende Master Thesis behandelt die Darstellung von Bibliotheken in der Literatur aus bibliothekarischer Sicht. Aus zahlreichen literarischen Werken sind drei deutschsprachige Werke ausgewählt worden, in denen die Bibliothek eine hinreichend wichtige Rolle spielt.

Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit der Geschichte der Bibliotheken unter besonderer Berücksichtigung der Schriftgeschichte. Darauf folgt eine Aufarbeitung wissenschaftlicher Sekundärliteratur zum Motiv der Bibliothek.

Auf Basis der drei ausgewählten Werke ‚Fräulein Stark' von Thomas Hürlimann, ‚Buridans Esel' von Günter de Bruyn und ‚Der Plan' von Gerhard Roth wird im Hauptteil herausgearbeitet, wie die literarischen Bibliotheken funktionieren. Ausleihe, Bestand und Bestandsaufbau, Organisationsstruktur, Führungsstil, eventuelle reale Vorbilder der Bibliotheken sowie deren historische Einbettung werden analysiert. Auch die Darstellung der Mitarbeiter der Bibliothek wird berücksichtigt. Eine Auswertung der Biographie der Autoren ergibt, dass Gerhard Roth die Bibliothek ausschließlich als Benutzer kennt und diese im Werk genauso darstellt. Eine profundere Sicht der Bibliothek liefern de Bruyn, ein langjähriger Bibliothekar, und Hürlimann, der Bibliothekserfahrung von einigen Monaten hat.

Ein abschließender zusammenfassender Teil listet Denkmodelle und Diskurse zum Motiv der Bibliothek auf, wobei sowohl Sekundärliteratur als auch die Ergebnisse der Einzelanalysen eingeflossen sind. Die Bibliothek als kulturelles Gedächtnis und als Kurzformel für die unterschiedslose Ansammlung aller Texte ist die am häufigsten vorkommende und beschriebene Denkfigur. Die kommentierte Bibliographie soll Grundlage für weiterführende Arbeiten sein.

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